Sei es zuhause von den Eltern oder Geschwistern, in der Gemeinde von einem Prediger oder Seelsorger, wir haben schon oft gehört:
„Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Schöpfung; das Alte ist vergangen; siehe, es ist alles neu geworden!“ (2. Kor. 5,17)
Doch was genau ist neu geworden? Eben alles! Es ist nicht nur, dass unser Stand von Verurteilten zu Gerechten gewechselt hat. Es ist nicht nur, dass wir keine bösen Werke mehr tun. Es verändert sich nicht nur unser Denken, sondern auch der Wille. Wenn wir wirklich wiedergeboren sind, merken wir, dass Gottes Wille auch unser Wille wird; dass seine Ziele auch unsere Ziele werden. Christen suchen oft den Willen Gottes, zum Teil auch im privaten Leben: „Wo soll ich arbeiten? Wen soll ich heiraten?“ Auch im Dienst fragen wir: „Was willst du, dass ich tue?“ Es ist nicht falsch, Gott auch danach zu fragen, doch viel wichtiger ist es, nicht den „versteckten“ Willen Gottes zu suchen, sondern das auszuführen, was er uns offenbart hat.
„Ich aber kenne ihre Werke und Pläne. Es kommt die Zeit, alle Nationen und Sprachen zusammenzubringen, und sie werden kommen und meine Herrlichkeit sehen. Und ich will ein Zeichen an ihnen tun und aus ihrer Mitte Gerettete entsenden zu den Heidenvölkern nach Tarsis, Pul und Lud, die den Bogen spannen, nach Tubal und Jawan, nach den fernen Inseln, die noch nichts von mir gehört haben und meine Herrlichkeit nicht gesehen haben; und sie werden meine Herrlichkeit unter den Heidenvölkern verkündigen.“ (Jes. 66,18-19)
Schon von Anfang an bis zum Buch Offenbarung will Gott Menschen erretten, damit sie, von seiner Gnade überwältigt, seine Herrlichkeit preisen, anbeten und unter allen Völkern bekannt machen.
„Denn die Erde wird erfüllt werden von der Erkenntnis der Herrlichkeit des HERRN, gleichwie die Wasser den Meeresgrund bedecken.“ (Hab. 2,14)
Diese Sehnsucht, sich an verlorenen Menschen zu verherrlichen, zeigte auch Jesus, indem er zu den Jüngern sagte, dass sie in die ganze Welt hingehen und die Menschen dazu aufrufen sollen, ihm nachzufolgen (vgl. Mt. 28,19; Mk. 16,15)
Gott will sich ein Volk schaffen, das er berufen, retten und segnen kann, damit es seine Gnade und seine Herrlichkeit auf der ganzen Welt bekannt macht. Das ist auch unser Verlangen, die überwältigende Gnade, die uns widerfahren ist, und die gewaltige Liebe Gottes nicht für uns zu behalten, sondern es unter unseren Menschen bekannt zu machen. So wie Jesaja es wunderbar ausdrückt:
„Wie lieblich sind auf den Bergen die Füße des Freudenboten, der Frieden verkündigt, der Evangelium bringt, der das Heil verkündigt, der zu Zion sagt: Dein Gott herrscht als König!“ (Jes. 52,7)
Uns ist bewusst, dass wir als kleine örtliche Gemeinde nicht in die ganze Welt gehen können. Wie können wir da diesen Willen erfüllen? Es ist ganz einfach. Das geht, indem jede Gemeinde ihre Verantwortung wahrnimmt und hinaus geht. Daher sind wir uns unserer Aufgabe bewusst, die Menschen um uns herum in die Nachfolge zu rufen.